Knaben werden viel häufiger diagnostiziert als Mädchen. Die Symptome können mit unterschiedlicher Ausprägung bis ins Erwachsenenalter bestehen. AD(H)S ist ein multifaktoriell bedingtes
Störungsbild mit einer genetischen Disposition.
Auf neurobiologischer Ebene wird AD(H)S als Unterfunktion des Hirnbotenstoffwechsels im Frontalcortex (Stirnhirn) gesehen. Ursache hierfür ist ein Dopaminmangel. Dopamin ist ein Hirnbotenstoff
(Neurotransmitter), welcher für eine zuverlässige Selbststeuerung und eine gute Impulskontrolle zuständig ist. Für den Verlauf spielen auch psychosoziale Faktoren und Umweltbedingungen eine
wichtige Rolle. Neue Resultate aus der Hirnforschung von Prof. M. Spitzer belegen, dass jene Kinder, welche schon als Dreijährige regelmässigem TV-Konsum und andren Medien ausgesetzt sind, als
Siebenjährige ein erhöhtes ADHS-Auftretensrisiko aufweisen.
Nicht jedes unkonzentrierte und scheinbar «hyperaktive» Kind hat eine echte Aufmerksamkeitsdefizits–Hyperaktivitätsstörung. So kann «gestörtes Verhalten» und scheinbar «hyperaktives» Verhalten
unter Umständen als eine natürliche und gesunde Reaktion auf ungesunde Lebensumstände (Mobbing, Scheidung der Eltern …) gesehen werden. Unbehandelte ADHS-Betroffene und ihre Angehörigen stehen
meist unter erheblichem Leidensdruck. Versagen in Schule und Beruf und die Entwicklung von weiteren psychischen Störungen sind häufig.
Nicht immer sind Medikamente notwendig. Körpertherapien (wie die Myoreflextherapie oder Craniosacrale Osteopathie) können die Umstände oft schon erheblich verbessern. Eine gründliche Abklärung
beim Kinderarzt, die Aufklärung der Eltern und die Kombination einzelner, möglicher Therapieformen bringen eine Erleichterung ins Leben der Betroffenen und ihrer Familien.
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